"Lügner, Diktator": Macron wird nach Impfpflicht scharf angegangen – Proteste zum 14. Juli geplant
Am Montag hatte Emmanuel Macron die Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen in Frankreich angeordnet. Das Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen muss sich ebenso wie Angestellte mit Kontakt zu Risikopatienten impfen lassen. Stichtag ist der 15. September, wie das Schweizer Portal nau.ch mitteilt.
Wenig später sagte Gesundheitsminister Olivier Véran:
"Pflegekräfte ohne Impfung können dann nicht mehr arbeiten und werden nicht mehr bezahlt."
Doch auch für alle anderen kommt es hart: Besuche in Kinos, Bars und Einkaufszentren sind ab August nur noch mit einem Zertifikat möglich – es werden nur noch Geimpfte, Getestete oder Genese eingelassen. Der Druck wird erhöht: Denn PCR-Tests werden zugleich ab Herbst kostenpflichtig, sofern sie nicht verschrieben wurden.
Diese Drohung blieb nicht ohne den erwünschten "Erfolg". Rasch meldete das Buchungstool für die Impfung auf Twitter einen Rekord: Rund 20.000 Termine werden vereinbart – pro Minute.
In den sozialen Medien stoßen die neuen, bis vor Kurzem unvorstellbaren Maßnahmen auf Protest. Schnell wurden Diktatorenvorwürfe laut, Macrons Bilder neben jene von Kim Jong-un und Josef Stalin gestellt.
Macron wurde auch als Lügner beschimpft. Ende vergangenen Jahres hatte er erklärt, dass es keine obligatorische Impfung geben werde.
Je l’ai dit, je le répète : le vaccin ne sera pas obligatoire. Ayons confiance en nos chercheurs et médecins. Nous sommes le pays des Lumières et de Pasteur, la raison et la science doivent nous guider.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) December 27, 2020
Marine Le Pen, die Vorsitzende der größten Oppositionspartei in Frankreich, des rechtskonservativen Rassemblement National, schrieb auf Twitter mit Bezug auf die Pflegekräfte, die ohnehin in der Krise schon auf eine harte Probe gestellt worden waren:
"Sie wurden um 20 Uhr beklatscht, galten als Helden des Alltags, die trotz niedriger Löhne und schwieriger Bedingungen immer da waren. Nun wird ihnen in einer unanständigen Brutalität ein schlechtes Gewissen eingeredet und damit gedroht, nicht bezahlt zu werden. Welch Undankbarkeit! MLP"
Ils étaient applaudis à 20h, considérés comme des héros du quotidien, toujours là malgré des salaires faibles et des conditions difficiles. Ils sont maintenant culpabilisés, menacés de ne plus être payés, dans une brutalité indécente. Quelle ingratitude ! MLP https://t.co/DvNYfcy4bR
— Marine Le Pen (@MLP_officiel) July 12, 2021
Der bekannte italienische Architekt und Kosmopolit Robin Minotti, der besonders in Großbritannien gegen die "Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie" agitiert, forderte die Franzosen auf, an ihren Nationalfeiertag am Mittwoch auf die Straße gegen Macrons Direktive zu gehen:
Tomorrow is Bastille Day in France. A special celebration for Emmanuel Macron has been prepared by his admirers. pic.twitter.com/SoY6bCFtmC
— Robin Monotti (@robinmonotti2) July 13, 2021
Bereits direkt nach der Rede Macrons am Montag kam es in verschiedenen Städten zu Protesten der sogenannten Gelbwesten gegen Macron, weitere sind für Mittwoch angekündigt.
I think this is it. If Macron crushes this all of Europe is lost. https://t.co/PXSMIT9te5
— fenestr8🙃 (@fenestr8) July 13, 2021
⚠️🇨🇵 Widerstand in Frankreich: Nicht nur Ärzte protestieren sondern für den morgigen Nationalfeiertag haben sich auch die Gelbwesten im ganzen Land organisiert. pic.twitter.com/eqvcBhisLH
— Der Informant™ (@DerInformant_) July 13, 2021
In den sozialen Netzwerken gab es auch Berichte über Proteste von Ärzten und anderen Mitarbeitern des Gesundheitswesens. Auf Twitter verbreitete sich der Hashtag #JeNeMeFeraiJAMAISVacciner – zu Deutsch: "Ich werde mich niemals impfen lassen".
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